
Im August öffnet das Bärenland Arosa. Jetzt ist klar, wer als Erstes ins neue Schutzzentrum einziehen darf – ein serbischer Zirkusbär.
Bern bekommt Konkurrenz: Anfang August eröffnet in Arosa GR das Bärenland, drei Hektar gross, Platz genug für fünf der pelzigen Raubtiere.
Ein Bewohner des Bärenschutzzentrums in den Bündner Bergen steht bereits fest: der letzte Zirkusbär Serbiens, der im November 2016 von der Tierschutzorganisation Vier Pfoten und der Stiftung Arosa Bären aus dem Elend befreit wurde.
In der Stadt Srbobran bewohnte das Tier einen winzigen verrosteten und vermüllten Metallkäfig des Circus Corona. Hinter Gittern konnte sich der 350 Kilo schwere Bär nicht einmal aufrichten. Als der Zirkus geschlossen wurde, kam die Kreuzung aus Europäischem Braunbär und Eisbär in den Zoo des nordserbischen Palic.
Vielleicht bekommt er einen romanischen Namen
Im Juli soll er nun sein neues Zuhause auf 2000 Metern über Meer beziehen. Pascal Jenny, Geschäftsleiter Arosa Bärenland, sagt zu SonntagsBlick: «Neben dem Landweg wäre auch ein Flug von Belgrad nach Zürich möglich, danach mit einem Lastwagen bis Chur und mit der Rhätischen Bahn nach Arosa, denn die 360 Kurven auf der Passstrasse bekommen dem Bären nicht so gut.» Am Ende geht es per Gondel hinauf ins Bärenland.
Dann soll auch entschieden werden, wie er heisst: «Es ist möglich, dass der Bär einen romanischen Namen bekommt.»
Artgemässe Unterbringung
Die Verhaltensstörungen aus dem engen Käfig , so Jenny, hätten sich bereits deutlich gebessert: «Er läuft nicht mehr ständig im Kreis herum, weil er merkt, dass er jetzt viel mehr Platz hat.»
In Arosa darf er sich zwischen Teichen und Bäumen austoben. «Wir freuen uns, dass dem Tier nun noch viele Jahre in artgemässer Unterbringung inmitten der Bündner Berge bevorstehen», sagt Carsten Hertwig von Vier Pfoten.